Ott Stissen Prahlhans
Ott Stissen med sin blakkede Hest,
Det sagde Palle vor Grande.
Jeg troer at Skoven er os best,
Han lakked flux efter de andre.

Ott Stissen hält auf dem Hügel und schaut
In die weite leere Ebne.
Dicht hinter ihm lagern in Gras und Kraut
Zehntausend Untergebne.
Ott Stissen gleicht Don Quixote genau,
Lang ist er wie eine Ceder.
Von seinem Schlapphut hängt grün und blau
Die schwankende Pfauenfeder.
Er spricht und prahlt zu Palle Knut,
Von seinen Offizieren der erste:
Wir mähen heute die feige Brut
Wie Schnitter die reife Gerste.
Wie will ich mit meinem langen Schwert
Wild in die Feinde hauen!
Es kommt mir keiner unversehrt
Aus meinen Löwenklauen.
Bei tausend Fröschen! Sieh hin, sieh dort,
Siehst du die flatternden Mähnen?
Ich glaube gar, bei Tod und Mord!
Das sind die verfluchten Dänen.
Ott Stissen kratzt sich hinters Ohr,
Es wird ihm weh und bange.
Die Dänen kriechen durch Moor und Rohr
Gleich einer giftigen Schlange.
Es rückt Johann Ranzow mit seinem Heer
Vorsichtig näher und näher.
Es rutscht auf dem Sattel hin und her
Ott Stissen, der ängstliche Späher.
Er wendet sich auf dem magern Hengst
Zu seinem Freunde Palle:
Ich wollte, wir wären im Walde längst,
Dann wären wir aus der Falle.
Seine Völker macht Johann Ranzow breit
Und packt seinen Feind wie mit Zangen.
Ott Stissen klagt und flucht und schreit:
Zum Teufel! Wir sind umgangen!
Er schlägt zwischen die Ohren seinem Gaul,
Und reißt in Zaum und Zügel.
Ott Stissen, wo bleibt dein großes Maul,
Halt, halt! Du verlierst ja die Bügel.
Und hinter ihm her zehntausend Mann,
Das ist ein Flüchten und Laufen.
Held Stissen ist immer weit voran
Und denkt an kein Verschnaufen.
Laut lachen Johann Ranzow und seine Leut,
Sie können vor Lachen nicht weiter.
Es laufen, ich glaube, Ott Stissen noch heut
Und seine herzhaften Streiter.